LGF_DifferenceQuotientFC (FC / V3.0.1)


Autor: Siemens Digital Industry

Kurzbeschreibung

Diese Funktion differenziert numerisch ein zeitlich äquidistant abgetastetes Signal. So kann z. B. aus einer gemessenen Ortskurve die Geschwindigkeit, oder aus der gemessenen Geschwindigkeit die Beschleunigung errechnet werden. Um die Auswirkungen eines streuenden Messsignals zu minimieren nutzt dieser Algorithmus ein Ausgleichspolynom.

Die Funktion berechnet die differenzierten Werte azyklisch.

Die Funktion liest ein Array ein, das differenziert wird. Aus N-Messwerten lassen sich N-4 geglättete Messwerte berechnen. Das Ausgabe-Array enthält im Index (0,1,N-1,N) den Wert 0. Allerdings können Ersatzwerte berechnet werden.

Baustein Schnittstelle

LGF_DifferenceQuotientFC (FC)
LReal  deltaT Ret_Val  Void
    
   error  Bool
    
   status  Word
    
Array[*] of LReal  values  Array[*] of LReal
       
Array[*] of LReal  derivatedValues  Array[*] of LReal
       
   

Input Parameter

BezeichnerDatentypBeschreibung
deltaTLRealÄquidistanter Abstand zwischen zwei Messwerten. (z. B. 1s)

Output Parameter

BezeichnerDatentypBeschreibung
Ret_ValVoidVoid - Funktion hat keinen Rückgabewert
errorBoolFALSE: Kein Fehler
TRUE: Während der Ausführung des FB ist ein Fehler aufgetreten
statusWord16#0000-16#7FFF: Status des FB
16#8000-16#FFFF: Fehleridentifikation (siehe folgende Tabelle)

In/Out Parameter

BezeichnerDatentypBeschreibung
valuesArray[*] of LRealWerte, die in die Differenzierung eingehen sollen.
derivatedValuesArray[*] of LRealDer differenzierte Wertereihe.

Status & Error Meldungen

Code / WertBezeichner / Beschreibung
16#0000STATUS_FINISHED_NO_ERROR
Status: Abarbeitung ohne Fehler beendet
16#8200ERR_DELTA_T
Fehler: Abtastzeit `deltaT` darf nicht null sein.
16#8400ERR_ARRAYS_DIFFERENT
Fehler: Die Arraygrößen sind nicht gleich. Die Arrays `values` und `derivatedValues` müssen die gleiche Größe besitzen.
16#8401ERR_NOT_ENOUGH_VALUES
Fehler: Nicht genug Werte. Der Baustein benötigt Fünf (5) Werte, um einen differenzierten Wert zu berechnen. Übergeben Sie weitere Werte mit einer positiven Flanke am Eingang `insert`.

Funktionsbeschreibung

Zur Berechnung des Differenzenquotienten eines streuenden Signals wird zuerst ein Ausgleichspolynom dritten Grades durch die Messwerte gelegt. Anschließend wird dieses Polynom differenziert. Durch dieses Verfahren kann auch ein verrauschtes Eingangssignal noch sinnvoll differenziert werden.

Der Differenzquotient berechnet sich mit folgender Formel:

y^{\prime}(n) = \frac{y(n-2) - 8y(n-1) + 8y(n+1) - y(n+2)}{12 \cdot deltaT}

deltaT: äquidistanter Abstand zwischen zwei Messwerten (z.B. 1s).

Die Funktion (FC) kann aus N-Messwerten N-4 differenzierte und geglättete Messwerte berechnen. Das Ausgabe-Array würde im Index (0,1,N-1,N) mit 0 belegt werden. Allerdings können mit folgenden Formalismen Ersatzwerte berechnet werden:

y^{\prime}(n-2) = \frac{-125(y(n-2) + 136y(n-1) + 48y(n) - 88y(n+1) + 29y(n+2)}{84 \cdot deltaT} y^{\prime}(n-1) = \frac{-38(y(n-2) - 2y(n-1) + 24y(n) + 26y(n+1) - 10y(n+2)}{84 \cdot deltaT} y^{\prime}(n+1) = \frac{10(y(n-2) - 26y(n-1) - 24y(n) + 2y(n+1) + 38y(n+2)}{84 \cdot deltaT} y^{\prime}(n+2) = \frac{-29(y(n-2) + 88y(n-1) - 48y(n) - 136y(n+1) + 125y(n+2)}{84 \cdot deltaT}

Änderungshistorie

Version & DatumÄnderungsbeschreibung
01.00.00Siemens Industry Online Support
23.11.2018First released version
01.00.01Simatic Systems Support
15.11.2019Regions, comments and constants are added
03.00.00Simatic Systems Support
23.04.2020Set version to V3.0.0, harmonize the version of the whole library
03.00.01Simatic Systems Support
06.04.2021Insert documentation